Vor den Drogen war Danielle Reeves Charlotte Fords treueste und lebhafteste Freundin. Sie half Charlotte durch die Krankheit und den Tod ihrer Mutter und sprach offen über ihre eigene unruhige Familie.
Die beiden Freundinnen waren unzertrennlich und schwelgten in Houstons schattigen Ecken.
Aber dann wurde Danielle von ihrer Sucht übermannt und sie kam für vier Jahre ins Gefängnis. Nach ihrer Entlassung verbinden sie und Charlotte sich wieder. Charlotte hofft, dass dies ein Neuanfang für ihre Freundschaft ist.
Doch dann taucht ein Detektiv in Charlottes Wohnung auf. Danielle wurde ermordet, zu Tode geprügelt. Von Trauer überwältigt ist Charlotte entschlossen zu verstehen, wie die lebendigste Person, die sie kannte, so enden konnte. (Klappentext)

Dieser Hardboiled-Krimi folgt nicht unbedingt dem Muster, das man zwangsläufig erwartet. Im Gegensatz zu den gängigsten Kriminalromanen dieses Genres stellt Melissa Ginsburg das Leben des Opfers in den Vordergrund, stellt eine Hauptfigur, die sich nicht um Aufklärung des Mordes kümmert, sondern die einfach ihrer Freundin nah sein möchte und versucht, das Leben der Freundin in ihrem letzten Lebensabschnitt nachzuvollziehen.

Die Autorin zeichnet die Stadt Houston, Texas. Sie berichtet vom Süden der USA, wo nach der Stadtgrenze gähnende Leere herrscht, Stadt und Land aufeinanderrauschen wie ein Verkehrsunfall.
Die Schattenseiten der Stadt stehen im Vordergrund. Es geht um Drogen, um Pornografie und Geld.

Ein nicht ganz typischer Hardboiled-Krimi. Kurzweilig, heißblütig – trotzdem literarisch und lesenswert.

ISBN: 978 3 948 39268 0
Verlag: Polar
Aus dem Amerikanischen von Kathrin Bielfeld
Mit einem Nachwort von Sonja Hartl