Rückblickend erzählt der Autor von seiner jüdischen Großfamilie, die einst in Alexandria (Ägypten), aus allen Winkeln der Welt kommend, einwanderte.
In den 1920er Jahren wanderten Menschen unterschiedlichster Nationalitäten nach Alexandria ein, die noch von dem aus der Ottomanenzeit stammenden Kapitulationssystem, d. h. dem Recht auf doppelte Staatsbürgerschaft, profitierten, insbesondere Griechen und Italiener. Auch die jüdische Gemeinde, seit der Antike ansässig und zum Ende des 15. Jahrhunderts durch den Exodus aus Spanien verstärkt, erfuhr weiteren Zuzug. Die Sephardim trugen mit Banken- und Firmengründungen beträchtlich zum Finanz- und Wirtschaftsleben Alexandrias bei. Es entwickelte sich zunehmend eine „gesellschaftliche und wirtschaftliche Elitenbildung der jüdischen Alexandriner“.
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Schonungslos zeigt der Roman Bilder auf, die am luxuriösen Leben der Familie teilhaben lässt.
Politische Wendungen, der zunehmende Panarabismus, die „Operation Kadesh“ (Suezkrise), all das trug zum langsamen Niedergang des luxuriösen Lebens und schließlich auch zum Untergang der Familie in Alexandria.
André, der jüdische Junge, wurde eingeschult. Seine Familie hoffte noch immer, der Junge würde weiterhin vorwiegend in der englischen Sprache ausgebildet. Doch er sollte arabisch lernen. Schläge und Beleidigungen waren an der Tagesordnung, bis der Junge von Privatlehrern unterrichtet wurde.
Die Folgen der Politik gingen auch an der geschilderten Familie nicht vorbei. Die Familie zerbrach, verstreute sich in alle Himmelsrichtungen, man hatte sie wie viele andere Minderheiten des Landes verwiesen.
Im Zuge der allgemeinen Emanzipation der Kolonialvölker und als Reaktion auf die Gründung des Staates Israel entwickelte sich 1948 in Ägypten die Bewegung des Panarabismus, wodurch sich die Lebensbedingungen für die ethnischen Minderheiten in Ägypten verschlechterten. Die Einwohnerzahl Alexandrias nahm ab der Mitte des 20. Jahrhunderts rasant zu und stieg über vier Millionen, während 50.000 Juden im Rahmen der „Operation Kadesh“ im Oktober 1956 für immer Alexandria verließen. Gamal Abdel Nasser leitete seinen „sozialistischen Kurs“ mit Verstaatlichungen und Nationalismus-Erlassen ein, wodurch viele ihr Vermögen verloren und die Stadt Alexandria verarmte.
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Der Autor (Ich – Erzähler) berichtet nun nach vielen Jahren, er lebt in den USA, von diesem sonderbaren Leben, damals in Alexandria.
Klappentext:
Eine lebenslustige jüdische Großfamilie aus allen Ecken der Welt. In Alexandria kommen sie zusammen, zanken, necken, befehden und versöhnen sich in einem halben Dutzend Sprachen. Die Ankunft der aus Nazideutschland geflüchteten Großtante lässt erste Wolken aufziehen. Doch die Lebensfreude lässt sich die Familie nicht nehmen.
- ISBN: 978 3 293 20879 0
- Verlag: Unionsverlag
- Aus dem Englischen von Matthias Fienbork