Der amerikanische Seemann Gales verpasst in den Kneipen Antwerpens sein Schiff, auf dem sich sein einziges Identifikationsdokument befindet, wird als Staatenloser über europäische Landesgrenzen abgeschoben und heuert schließlich in Barcelona auf dem Schiff Yorikke mit illegaler Ladung und Besatzung und höllischen Arbeitsbedingungen an. Und es kommt noch schlimmer. (Klappentext)
Der Roman, erzählt in der Ich-Form, aus Sicht des Seemanns Gales, trägt ein großes Thema: Staatenlosigkeit. Es geht um Menschen, die verdammt sind, nirgendwo hingehören.
Gales hat nach Verpassen seines Schiffes, die Tuscaloosa, in Antwerpen keinerlei Papiere bei sich. Er kann nirgends glaubhaft beweisen, welcher Staatsangehörigkeit er ist, wo er geboren wurde, wer er ist.
„Ich war nicht geboren, hatte keine Seemannskarte, konnte nie im Leben einen Pass bekommen, und jeder konnte mit mir machen, was er wollte, denn ich war ja niemand, war offiziell überhaupt gar nicht auf der Welt, konnte infolgedessen auch nicht vermisst werden. Wenn mich jemand erschlug, so war kein Mord verübt worden. Denn ich fehlte nirgends.“ Seite 104
Nach mehreren illegalen Abschiebungen quer durch Europa, landet Gales in Barcelona. Dort heuert er, aus seiner Not heraus, auf der Yorikke an. Ein Totenschiff. Illegale Besatzung, illegale Ladung, Arbeitsbedingungen wie in der Hölle. Hier kamen nur wenige lebend davon. Das Totenschiff meidet grundsätzlich gewisse Häfen, um Kontrollen zu entgehen. So ist es der Besatzung kaum möglich, abzumustern.
In Dakar wird Gales auf die Empress of Madagaskar rekrutiert (shanghait). Die Empress ist dem Untergang geweiht, der Versicherungsbetrug in vollem Gange.
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Der Roman wird in drei Teilen erzählt. Im Ersten erlebt der Leser, wie Gales, auf sich allein gestellt und ohne Papiere, versucht, an einen Pass zu kommen, damit er wieder auf See gehen kann. Bis er auf die Yorikke kommt.
Der zweite Teil spielt auf der Yorikke, der Dritte dreht sich um die Empress of Madagaskar.
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Alles in allem: Ein spannendes Abenteuer, das auch verfilmt wurde. Erstaunlich ist die Aktualität der Erzählung, gibt es doch auch derzeit viele staatenlose Menschen auf der Welt.
„Erstaunlich, wie jung dieser fast einhundert Jahre alte Roman geblieben ist – und wie aktuell, denn die heimatlosen und Verdammten dieser Erde sind zahlreicher als je zuvor.“ Aus dem Nachwort von Volker Kutscher
• ISBN: 978 3 257 07269 3
• Verlag: Diogenes