Es war im Frühjahr, vor wenigen Wochen. Ich hatte einige Tage Zeit und beschloss, irgendwohin zu fahren. Nur – wohin?
Es gab einige Kriterien: Das Ziel sollte mit dem Auto erreichbar sein, um möglicht flexibel zu bleiben. Der Blick aus dem Fenster veranschaulichte den nächsten Gedanken: Am besten dahin, wo es warm ist.
Also, ab in den Süden Frankreichs. In Marseille bin ich schon mal gewesen. Genauso wie in St. Tropez und in Avignon. Das sind alles sehenswerte Städte, doch gibt es genügend andere Möglichkeiten, es muss nicht zweimal dasselbe Ziel sein.
Ich einigte mich auf Nizza, die größte Stadt an der Cote d’Azur. Von hier aus ist es ein Katzensprung nach Italien, nach Florenz, der Stadt der Renaissance.
Folgende Strecke arbeitete ich aus:
Zuerst nahm ich mir vor, im Elsass zu übernachten. Ein Zwischenstopp am Genfer See kann nicht schaden. Dann wird mich der Weg nach Nizza führen, später weiter nach Florenz und von dort wieder zurück.
Seltz (Elsass – Frankreich)
Seltz liegt auf der französischen Seite des Rheins, zwischen Karlsruhe und Straßburg. Der kleine Ort beherbergt viele Fachwerkhäuser. Im Zentrum läuft eine Allee auf das Rathaus (Bild) zu.
Insgesamt scheint hier die Zeit stehengeblieben zu sein, betrachtet man nur die Bauten. Überall stehen kleine Brunnen, ausgestattet mit den typischen Handpumpen. Selbst vor dem kleinen Polizeirevier ist ein solcher Brunnen zu finden.
Thonon les Bains (Genfer See – Frankreich)
Der Genfer See – eine Urlaubsregion.
Der Weg führte mich von meinem gestrigen Standort im französischen Elsass zurück nach Deutschland, quer durch die Schweiz bis nach Genf. (An die Autobahnplakette denken! – Zu kaufen an Raststätten oder direkt an der Grenze.) Ich umrundete den Genfer See, überquerte die Grenze nach Frankreich und entschloss, den Tag in Thonon les Bains zu verbringen.
Thonon les Bains ist bekannt für seinen Hafen, der Mittelpunkt des Stadtlebens. Auf einer kleinen Halbinsel befindet sich das Schloss Ripaille.
Vom Hafen führt eine Seilbahn in die Oberstadt, die sich kaum von anderen Städten unterscheidet. Direkt am oberen Ende der Seilbahn bietet sich ein imposanter Ausblick auf den Hafen und den Genfer See.
Nizza (Frankreich)
Die Cote d’Azur. Die Legende der Stars, denkt man an Cannes oder Monaco. Die Gegend der Reichen und Bekannten.
Nizza hat nicht nur den Strand und die kilometerlange Promenade, auf der diejenigen Auf- und Ablaufen, die gesehen werden möchten, zu bieten. Hoch oben liegt der Parc de la Colline du Chateau. Von hier aus wurden die bekannten Bilder, die den langen Strand zeigen, in Szene gesetzt. Im Park selbst gibt Wasserfallkaskaden und Reste eines alten Klosters.
In der Stadt lohnt es sich, über die reiche Auswahl an Märkten zu schlendern, in die engen Gassen der Altstadt einzutauchen.
Der Platz Masséna ist eine Augenweide, genauso wie die russisch-orthodoxe Kirche Saint-Nicolas.
Saint-Jean-Cap-Ferrat (Frankreich)
Fährt man entlang der Küste in Richtung Italien, kommt man nicht darum herum, die Schönheit der Natur zu bewundern. Steile Hänge zum Wasser hin, Häuser, die vereinzelt in die Hänge hineingebaut worden sind, große Bauwerke, über die jene Straßen führen, auf denen ich unterwegs bin.
Es gibt aber auch viele kleine Ortschaften zu bewundern, wie zum Beispiel Saint-Jean-Cap-Ferrat. Hier findet sich ein Jachthafen, die Villa Ephrussi de Rothschild. Ein Abstecher hierhin lohnt auf jeden Fall.
Monaco (Monaco)
Monaco mit seinem bekannten Stadtteil Monte-Carlo, in dem oft Autorennen stattfinden, liegt auf der Strecke. Die Gelegenheit beim Schopfe fassend, biege ich in den Stadtstaat ab und besichtige den bergigen Ort. Es war mir vorher nicht bewusst, Monaco liegt an einem Steilhang. Die Stadt weißt einige Höhenmeter auf.
Die Höhenunterschiede können allerdings ganz praktisch mit Rolltreppen oder Aufzügen, wie wir sie von Einkaufszentren kennen, bewältigt werden.
Ein Besuch des Fürstenpalastes lohnt sich ebenfalls. Man kann, ähnlich wie in London, Stockholm oder Oslo, eine Wachablösung beobachten oder durch angrenzende enge Gassen wandern, Touristenläden durchstöbern.
Florenz (Italien)
Weiter gehts: Der Weg führt mich über die Grenze nach Italien. (Kleiner Tipp: Eine Autobahnvignette in Italien ist nicht mehr nötig. Das System wurde umgestellt, funktioniert ähnlich wie in Frankreich. Nur sind die Mautbrücken an den Auf- und Abfahrten installiert.) Ich fahre an Genua vorbei, lasse auch Pisa liegen (schiefe Türme gibt es sogar in Holland), komme direkt nach Florenz.
Florenz ist vor allem für seine Baukunst bekannt. Es gibt eine bebaute Brücke, ähnlich der in Erfurt. Vieles erinnert mich auch an Dresden. Jetzt wird mehr klarer, warum Dresden das Elbflorenz genannt wird.
Besonders herausstechend ist der Piazza Michelangelo. Es gibt viele Museen, wobei der Spaziergang durch die Stadt selbst schon wie ein Museumsbesuch anmutet.
Der Rückweg
Der Rückweg führte mich über den Brenner nach Österreich (Vignette gibt es an den Rasthöfen), vorbei an Innsbruck, auf der Inntalautobahn entlang, Richtung Deutschland.
Insgesamt gesehen, war es eine anstrengende Reise. Es hat sich aber gelohnt, es gab viel zu sehen, vieles zu erleben.