Buchvorstellungen

Blutrotes Karma – Jean-Christophe Grangé

April 20, 2025

Während der Pariser Studentenproteste wird die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Arrangiert in einer Yogapose. Ihr Freund Hervé und sein Halbbruder Mersch, ein Polizist, werden in die Ermittlungen verwickelt. Da taucht eine zweite Leiche auf: Wieder in einer Yogapose, wieder eine Freundin von Hervé. Will ihm jemand eine Botschaft senden? Die Spur des Mörders führt um die halbe Welt bis nach Indien. Doch die schockierende Wahrheit, die Hervé dort findet, reicht noch viel weiter. (Klappentext)

Der Roman spielt 1968 und greift die damaligen Studentenunruhen in Paris auf. Das allein lässt schon zu dem Buch greifen. Der Autor beschreibt politische Zusammenhänge dieser Zeit, verweist auf gewisse Gruppierungen und bestimmte Zusammenschlüsse. Gleichzeitig zeichnet er kartenähnlich die Straßen und Plätze der französischen Hauptstadt bis ins Detail.

Der Roman nimmt in seinem Verlauf weitere Themen auf: Es geht um Religion, die Kulisse des Geschehens wandelt sich. Plötzlich ist Indien, Kalkutta der Hintergrund. Auch hier beschreibt der Autor die Umgebung, den Monsun, die Menschen, das Land.

Ich glaube, mit diesem Roman wollte Grangé den eigentlichen Thriller verweben, zu einem Teppich aus Politik, Religion und der unbekannten Ferne.

Was mir persönlich nicht gefällt: Der Roman hat 608 Seiten, 176 Kapitel. Das bedeutet, auf jeder dritten bis vierten Seite beginnt ein neues Kapitel. Der Lesefluss wird dadurch massiv gestört und der Autor destabilisiert dadurch unweigerlich den „äußeren“ Spannungsbogen. Ich nenne so etwas immer U-Bahn-Literatur.

• ISBN: 978 3 608 50249 0
• Verlag: Tropen
• Aus dem Französischen von Ina Böhme

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