Ein an historische Ereignisse angelehnter Roman über die Indianerkriege und die amerikanische Expansion nach Westen, voller Gewalt und Grausamkeit; ein mythisches Weltuntergangsepos, mit Bildern wie von Hieronymus Bosch. Hauptfigur ist ein vierzehnjähriger Junge, der 1850 nach Texas kommt und sich einer Bande marodierender Exsoldaten, Desperados und Abenteurer anschließt, die Komantschen, Apachen und friedliche Siedler abschlachten. (Klappentext)
Es fällt mir schwer, darüber etwas zu sagen, was dem Werk ebenbürtig ist oder es so würdigt, wie es sein sollte. Das geht mir eigentlich bei allen Romanen von McCarthy so. Oft sitze ich da, möchte eines seiner Bücher empfehlen, einige Worte darüber verlieren und dann lasse ich es. Einfach aus dem Grund, weil ich es für mich als ein großes sprachliches Werk – Literatur, wie ich zu sagen pflege – achte, aber der Meinung bin, diese Achtung zu Papier zu bringen, ist schon ein Kunststück.
So ist es auch bei diesem Roman. Es ist ein sprachgewaltiger Western, der Bilder heraufbeschwört, die in ihrer Grausamkeit kaum auszuhalten sind. Und doch ist der Mensch, das Raubtier, so gewesen, in manchen Winkeln der Welt, unter bestimmten Umständen, noch immer so.
McCarthy zerpflückt die Psyche des Menschen, beschreibt, was in jenen Jahren in (US) Amerika geschah. Seine Worte gehen tief, sind blutrünstig, äußerst brutal bis zur Unerträglichkeit. Ist es wirklich notwendig, auf diese Art und Weise zu beschreiben? Ganz klar: Ja! Denn genauso war es, es ist die Wirklichkeit.
Gleichzeitig beschreibt der Autor in lebendigen Bildern die Landschaft, die unendlichen Weiten des neuen Kontinentes.
ISBN: 978 3 499 27240 0
Verlag: Rowohlt
Aus dem Amerikanischen von Hans Wolf
Originaltitel: Blood Meridian or The Evening Redness in the West