Reise

Helsinki mit Tampere und Tallin – unterwegs im Norden

Juni 8, 2025

Helsinki ist die nördlichste Hauptstadt Europas. Meine Neugier auf diese Stadt wuchs, als ich einige Reiseberichte, in Form von Videos, im Internet entdeckte. Da mein Interesse für den Norden Europas, deren Städte, die gemütlichen Lebensweisen schon immer interessierten, mich mein Weg aber bisher nicht nach Finnland führte, beschloss ich, einen Trip nach Helsinki zu unternehmen.

Zehn Tage möchte ich mir Zeit nehmen. Das ist reichlich Spielraum für Unternehmungen aller Art. Da bleibt eventuell auch die Möglichkeit, über die Stadtgrenzen hinaus zu schauen.

Anreise

Für die Anreise stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl: Man kann mit dem Auto fahren oder mit der Bahn. Ich entschied mich, das Flugzeug zu nutzen. Die Fluggesellschaft Finnair verkehrt mehrmals täglich direkt vom und zum Flughafen Berlin Schönefeld (BER).

In Helsinki angekommen stellt sich die Frage, wie man am besten vom Flughafen in die Stadt kommt. Wieder gibt es mehrere Möglichkeiten. Die teuerste Variante ist es, das Taxi zu nehmen. Deutlich günstiger wird es mit Bus und Bahn.
Ich entschied mich für die Bahn. Tickets gibt es auf dem Bahnsteig. Dort stehen Automaten, die auch in englischer Sprache bedient werden können. Um bis zum Hauptbahnhof im Zentrum der Stadt fahren zu können, ist ein Ticket der Zonen A, B, C nötig. Es ist aber nicht unbedingt nötig, dies zu wissen, der Automat fragt, ob man ins Zentrum möchte, stellt dann das richtige Ticket aus. Die Fahrt kostet 4,40€, also fast geschenkt für eine Zugfahrt von dreißig bis vierzig Minuten.

Hotel

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es, wie überall, viele. Ich übernachtete im Holiday Inn Helsinki West Ruoholahti, das ich hiermit auch empfehlen möchte. Es liegt am Stadtrand, in einer ruhigen Gegend und trotzdem ist man schnell im Zentrum (zu Fuß, Metro – Haltestelle Ruoholati, Straßenbahn oder Bus).

Sehenswürdigkeiten

In Helsinki gibt es vieles zu sehen. Je nachdem wie viel Zeit geplant ist und wo der Fokus liegt, so erlebt man auch die Stadt. Wer gerne Museen besucht, um vieles zu erfahren, wird eine große Anzahl solcher Einrichtungen finden. Wer eine Shoppingtour vorzieht, wird hier auch fündig. Kaufhäuser und Einkaufsmöglichkeiten gibt es wie Sand am Meer.
Ich versuche, hier einen kleinen Einblick zu geben. Sicherlich gibt es noch viel mehr Sehenswertes …

Dom & Senatsplatz

Der Dom von Helsinki ist die bekannteste Sehenswürdigkeit, das Wahrzeichen der Stadt. Leider wurde, im Zeitraum meines Aufenthaltes eine Seite des Doms restauriert. Trotzdem ist der erhabene Anblick des Bauwerkes beeindruckend.

Der Senatsplatz direkt unterhalb des Domes ist das Herz der Stadt. Im Zentrum des weitläufugen Platzes befindet sich ein Denkmal, das den russischen Zaren Alexander II würdigt. Um den Platz herum befinden sich das Hauptgebäude der Universität Helsinkis, das Senatsgebäude und das Sederholm-Haus.

Das Regierungsgebäude Finnlands – Präsidentenpalais (Presidentinlinna)

Das Riesenrad – Überblick über die Stadt

Wer sich einen Überblick über die Stadt verschaffen möchte, dem kann ich eine Fahrt mit dem Riesenrad empfehlen. Die Betreiber bieten sogar eine Luxuskabine oder – wer es mag – eine Saunakabine an.

Die Uspenski-Kathedrale

Die Uspenski-Kathedrale ist eine russisch-orthodoxe Kathedrale. Sie ist die größte orthodoxe Kirche im westlichen Europa. Eine weitere russisch-orthodoxe Kirche entdeckte ich während meiner Spaziergänge durch die Stadt. Hier schließt sich ein großer Friedhof an:

Die Kallio-Kirche

Die Kallio Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche. Sie ist schon von weitem sichtbar, auf den Rundgängen durch die Stadt relativ leicht zu entdecken.

Öffentliche Bibliothek

Die Bibliothek ist, mit ein wenig Fantasie, einem Schiff auf dem Meer nachempfunden. Dieser Eindruck herrscht nicht nur äußerlich, innen setzt sich der Stil fort. In den unteren Etagen (Unterdecks) gibt es viele Balken, die obere Etage ist sozusagen auf dem Schiff. Die Enden laufen Spitz zu und sind höher als der mittlere Teil.

Es gibt hier nicht nur Literatur in finnischer Sprache, auch russische, englische, französische und deutsche Bücher finden sich in den Regalen. Die Bibliothek beherbergt außerdem einige Bürokapseln, in denen ungestörtes Arbeiten möglich ist und frei zugängliche 3D-Drucker.

Das Olympiastadion

Das Olympiastadion steht unter Denkmalschutz. Errichtet wurde es ursprünglich für die Olympischen Spiele 1940, die dann aber wegen des Krieges ausfielen. 1952 wurden hier die Olympischen Sommerspiele ausgetragen.

Freilichtmuseum Seurasaari

Das Freilichtmuseum Seurasaari basiert auf einer Idee, die mir schon einmal in Aarhus, Dänemark, begegnete. Um die Geschichte des Landes, Lebensweisen zu erhalten, werden im ganzen Land alte Häuser, Bauernhöfe gesammelt und in dem Museum neu aufgebaut. So lässt sich das Leben der Landbevölkerung in den jeweiligen Epochen nachvollziehen.

Verteidigungsinsel Suomenlinna

Einkaufen

Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Helsinki in Hülle und Fülle. Traditionell kann man auf dem Marktplatz am Hafen einiges erstehen. Hier kann man auch typische finnische Speisen genießen. Wenn man einmal hier ist, lohnt sich auch der Weg zur alten Markthalle (siehe Bild).

Moderne Einkaufsmöglichkeiten im Zentrum der Stadt wären beispielsweise das Kamppi. Im Keller des Kaufhauskomplexes liegt eine Busstation mit rund 20 Terminals.

Weitere große Kaufhäuser sind das Forum, Itis oder Stockmann. Es gibt noch viel mehr. Das ist nur eine kleine Auswahl.

Weitere Bilder von Helsinki – Impressionen

Tagesausflüge

Tampere

Von Helsinki aus lässt sich ein Tagesausflug nach Tampere relativ einfach bewerkstelligen. Tampere ist bequem per Bahn erreichbar und liegt ungefähr 150 Kilometer nordwestlich von Helsinki. Da Tampere Städtepartnerschaften nach Chemnitz und Essen unterhält, zog es mich für einen Tag dorthin.

Tampere ist als Manchester des Nordens bekannt, aber auch als Saunahauptstadt der Welt. Der Ausflug dorthin lohnt sich auf jeden Fall.

Tallin

Der Weg von Helsinki nach Tallin bietet sich förmlich an. Nimmt man früh die erste Fähre vom Hafen nach Tallin, abends die letzte zurück, bleiben rund zehn Stunden, um Tallin zu erkunden.

Ich schlenderte durch die sehenswerte Altstadt mit ihrer intakten Stadtmauer und den Türmen, kämpfte mich viele Treppen hinauf. Das Schloss Kadriorg (Katharinental) und den dazugehörigen Schlossgarten sollte man unbedingt gesehen haben.

Am baltischen Bahnhof fand ich einen kleinen Markt, der ähnlich den Markthallen frische Lebensmittel anbot, indem sich aber auch kleine Cafés befinden.

In Hafennähe befindet sich eine alte Mehrzweckhalle, die leider sich selbst überlassen wurde. Diese Halle, die Linnahall – früher W. I. Lenin Palast für Kultur und Sport war eine der größten Hallen dieser Art. Einst wurde sie anlässlich der olympischen Spiele in Moskau (damals Sowjetunion) 1980 erbaut. In Tallin wurden die Wassersportarten durchgeführt.

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