Cover: Gagamba der Spinnenmann-Francisco Sionil Jose
Buchvorstellungen

Gagamba der Spinnenmann – Francisco Sionil José

November 21, 2025

Ein Erdbeben erschüttert Manila und legt das Camarin – Nobelrestaurant, Nachtclub und Bordell – in Schutt und Asche. Gagamba, der „Spinnenmann“, beobachtet das Unglück.
Er hat sie alle kommen sehen – die korrupten Politiker, die Frauen, aus deren Schönheit das Camarin Profit schlägt, die Bettler vor der Tür. Doch wer überlebt, wenn alles zerfällt?
(Klappentext)

Gagamba der Spinnenmann ist ein besonderes Buch. Am 15.07.1990, 13:00 Uhr brach das Camarin infolge eines Erdbebens zusammen. Das nahm der Autor als Aufhänger für sein Buch. Ich sage absichtlich „Buch“, weil es mir schwerfällt, das Werk als Roman zu bezeichnen. Ich bin der Meinung, es handelt sich hier um eine Art Poem, ähnlich der Sonderform russischer Poeme.

Jedes einzelne Kapitel erzählt vom Leben eines Menschen. Sie alle haben nichts gemeinsam. Sie sind nur alle um 13:00 Uhr an dem schicksalhaften Tag im Camarin. Gagamba, der Spinnenmann hält sich schon seit Jahren vor dem luxuriösen Club auf und verkauft Lose. Er weiß genau, wer dort ein- und ausgeht, kennt die meisten Besucher. Auch an diesem Tag sieht er, wer den Nobelschuppen betritt.

Insgesamt ergibt sich mit dem Werk ein Panorama der philippinischen Gesellschaft. Ein Kaleidoskop, ähnlich eines zersplitterten Spiegels, dessen einzelne Scherben jeweils eine andere Geschichte erzählen – die jedoch alle im selben Ende ihren Gipfel finden.
Symbolisch ist auch, wer den Trümmern unbeschadet entkommt.

• ISBN: 978 3 293 71038 2
• Verlag: Unionsverlag
• Aus dem Englischen von Markus Ruckstuhl

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