Buchvorstellungen

Haus der Geister – Frank Goldammer

Mai 1, 2025

Im Sommer 1881 werden Gustav Heller und sein Assistent Schrumm in eine alte Villa vor den Toren Dresdens gerufen. Gerade ist dort der Teilnehmer einer Séance zu Tode gekommen. Heller hält nicht viel von Geisterbeschwörungen und „all solchem Hokuspokus“. Doch der düstere Tatort gibt Rätsel auf, die mit bloßem Verstand offenbar nicht zu lösen sind … (Klappentext)

Dieser historische Kriminalroman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Im Stillen nenne ich Kriminalrat Gustav Heller den Sherlock Holmes von Dresden. Neben der spannenden Handlung bekommt der Leser einen gewissen Eindruck, wie Dresden seinerzeit ausgesehen haben mag.

Im Buch geht es um Geisterbeschwörungen, ein wirklich düsteres Haus, ein lange gehütetes Geheimnis, in dem Menschen involviert sind, die ein berechtigtes Interesse an dessen Vertuschung haben. Dem hat der Kriminalrat nur messerscharfe Logik entgegenzusetzen, obwohl auch er zweifelt, ob das in diesem Fall ausreichen wird. Die Grenze zwischen dem Reich der Geister und der Wirklichkeit scheint doch zu sehr zu verwischen ..

Das Gespann Heller und sein Assistent Schrumm von der Königlich-Sächsischen Polizei bedienen sich stellenweise moderneren Ermittlungsmethoden, die in dieser Zeit ihre Anfänge hatten. Es gibt eine Passage, in der Heller erstaunt feststellt, dass sein Kollege, ruhig und besonnen dem Verdächtigen verständnisvoll entgegentretend, plötzlich Informationen erhält, die er unter Drohungen nicht bekommen hätte (das Prinzip guter Bulle – schlechter Bulle).

Alles in allem: Ein spannender historischer Krimi aus Dresden mit interessanten Figuren. Figuren, die sich erheben und leben – in der Geschichte und im „Kopfkino“.

ISBN: 978 3 423 26421 1
Verlag: dtv

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