Was bewog mich, eine Reise in den Norden zu unternehmen? Die Sehnsucht nach der Ferne trieb mich, das Ausbrechen aus dem Alltag. Da es mir in Dänemark und Schweden immer sehr gefiel, mein Fokus auf dem Kennenlernen fremder Städte liegt, kam ich auf die Idee, nach Oslo zu reisen.
Die Anreise
Meine Wahl fiel auf das Auto. Das Problem: Ich wollte über Land reisen, also keine Fähre benutzen. Deshalb würde mich die Fahrt durch Dänemark nach Malmö, an Göteborg vorbei, nach Norwegen führen. Alles in allem: Eine Strecke von ungefähr 1700 Kilometern. Das wollte und konnte ich nicht mit einem Mal bewältigen, ich brauchte einen Zwischenstopp.
Am ersten Tag fuhr ich deshalb bis nach Kopenhagen. An der Storebaelt-Brücke hatte ich Glück: Als ich sie das letzte Mal überquerte, regnete es so stark, das von der Brücke selbst und dem Gewässer darunter nichts zu sehen war. Heute schien die Sonne, ich konnte das Bauwerk und die See bewundern. Ein Grund für die Autofahrt hatte sich schon erfüllt.
Brobizz/ Mautbezahlsysteme
Grundsätzlich gibt es in Skandinavien viele Straßen und Autobahnen, die mautpflichtig sind. Darüber muss man sich, lässt man den Kostenfaktor außen vor, keine Gedanken machen. An den großen Brücken gibt es Terminals, wie sie von Frankreich bekannt sind, dort kann man seine Maut entrichten. Andere Straßen sind mit Kamerasystemen ausgestattet, diese scannen die Nummernschilder vorbeifahrender Fahrzeuge. Für Urlauber aus dem Ausland stellt dies kein Problem dar, da der Halter des Fahrzeugs die Gebühren in Rechnung gestellt bekommt (per Post).
Ich habe mein Fahrzeug im Vorfeld mit einem Mautdetektor von Brobizz ausgestattet. Der Vorteil des Systems ist, man kann an den Brücken durch die automatischen Terminals fahren, braucht sich nicht anzustellen. Sämtliche Mautgebühren zeichnet das System auf (per App einsehbar) und rechnet sie über die hinterlegte Kreditkarte ab. In bestimmten Fällen lässt sich auch einiges sparen, da es Aktionen gibt, die mit eingerechnet werden. Brobizz ist ein dänischer Anbieter, die Gebühren werden in DKK ausgewiesen. Es gibt noch viele weitere Firmen im skandinavischen Raum, die ähnliche Systeme zur Verfügung stellen.
Link:
https://brobizz.com/de/vorteile/
Zwischenstopp in Kopenhagen (DK)
In Kopenhagen übernachtete ich im Copenhagen Go Hotel. Es liegt in der Nähe des Flughafens, direkt vor der großen Brücke, auf der ich am nächsten Morgen nach Schweden übersetzte.
Link:
Auch diesmal strahlte die Sonne und gewährte mir einen überwältigenden Blick auf das Bauwerk, das Skandinavien zu einem Ganzen zusammenfügt.
Der Weg durch Schweden ist wenig spektakulär. Rund um Göteborg wurde es etwas schwierig, weil dort einiges an Baustellen zu Änderungen der Verkehrsführung beitrug. Dann kam die Grenze nach Norwegen. Es wunderte mich im weiteren Verlauf, dass ich durch so viele Tunnel fuhr. Es war mir nicht bewusst, Norwegens Landschaft ist auf der östlichen Seite gebirgig.
Mit dem Auto – Fähre
Es ist alternativ möglich, auf einer Fähre von Kiel oder Kopenhagen kommend, nach Oslo zu reisen. Man spart dadurch eine lange Autofahrt ein und sitzt nicht dauernd hinter dem Lenkrad. Andererseits verpasst man dadurch den Blick auf Landschaften, die neben den Autobahnen entlang flitzen. Dafür fährt man in den nordischen Ländern bei weitem nicht so schnell wie in Deutschland. Es lässt sich ruhig und gelassen durch die Gegend kutschieren.
Mit dem Flugzeug – Flytoget, mit dem Schnellzug in die Stadt
Fiel die Wahl auf ein Flugzeug, stellt sich oft die Frage, wie man am besten vom Flughafen in die Stadt kommt. In Oslo gibt es einen Schnellzug, der nur für diesen Zweck konzipiert wurde.
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Ticket zu erwerben. Entweder man nutzt die Ticketautomaten auf dem Flughafen (kann man gleich in beide Richtungen lösen) der man nutzt eine App auf dem Handy.
Die App, der Zug und die Ticketautomaten dafür sind mit dem Flytoget-Symbol gekennzeichnet.
Die Unterkunft – das Hotel
Ich stieg im Hotel Thon Linne ab. Dabei handelt es sich um ein Buisnesshotel, im Norden Oslos gelegen. Die Unterkunft verfügt über einen Parkplatz, der kostenpflichtig ist. Um sich in der Stadt und in der Umgebung zu bewegen, ist von hier aus kein Auto notwendig.
Link:
Nahverkehr: Bus und Bahn
Oslo besitzt als einzige Stadt in Norwegen ein U-Bahn-Netz/ T-Bane. Obwohl das Wort U-Bahn etwas irritiert: Weite Strecken des Netzes verlaufen überirdisch.
Um das Netz der T-Bahn, der Straßenbahn und der Stadtbusse zu nutzen, empfiehlt es sich, eine App auf dem Smartphone zu installieren: RuterBillett. Damit lassen sich alle Tickets bezahlen. Es gibt neben Einzelfahrscheinen auch die Möglichkeit, mehrtägig gültige Tickets zu erwerben.
Link T-Bane Oslo/ Ruterbillett
https://ruter.no/en/buying-tickets/mobile-ticket-app/
Essen & Trinken – Streetfood – Einkaufen
Einkaufsmöglichkeiten
Direkt im Zentrum, rund um den Hauptbahnhof finden sich zahlreiche Gelegenheiten, shoppen zu gehen. Zum einen schließt sich direkt an den Bahnhof ein Einkaufszentrum an, zum anderen befindet sich ein Warenhaus direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite. Diese Tempel des schnellen Geldausgebens sind, läuft man in Richtung Busbahnhof, mit Fußgängerbrücken untereinander verbunden.
Ein weiteres, empfehlenswertes Kaufhaus befindet sich in der Nähe der Domkirche. Das Glasmagasinet beherbergt alle möglichen Geschäfte.
Link:
https://www.visitnorway.de/listings/glasmagasinet/29302/
Streetfood
Wer neugierig ist und Essen aller Art einmal probieren möchte, ist in der Torggata gut aufgehoben. Die große Markthalle ist bekannt für ihr besonderes Flair. Hier finden sich 16 verschiedene Essensstände, 2 Bars mit Gerichten aus aller Welt. Auch vegane, vegetarische und glutenfreie Leckereien sind zu finden. Es ist für alle gesorgt.
An den Wochenenden verwandelt sich das Streetfood in den Club Torggata, eine der besten Adressen für tanzwütige Menschen. Freitags und samstags ab 23:00 Uhr spielen bekannte DJ´s auf.
Link:
Mathallen
Eine weitere Möglichkeit, Speisen aller Art auszuprobieren, bietet sich in den Mathallen. Das Gebäude ist ein alter Industriebau, der zu einem Gourmettempel der besonderen Art umfunktioniert wurde. Entdecken (vor allem norwegische Produkte), staunen, probieren ist hier das Moto.
Link:
https://www.meetoslo.com/aktivitäten/orte-zum-entdecken/mathallen/
Sehenswürdigkeiten
In Norwegens Hauptstadt Oslo gibt es viel zu sehen. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind bekannt und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Grüne Oasen lockern das Stadtbild auf, laden zum Erholen und Verweilen ein.
Alle Sehenswürdigkeiten sind problemlos per Metro (T-Banen), Bus oder Straßenbahn erreichbar.
Das königliche Schloss
Das erste Ausflugziel dürfte das Bekannteste sein: Das königliche Schloss.
Vom Nationaltheater aus ist das Schloss in der Ferne auszumachen. Majestätisch erhebt sich der wuchtige Bau auf einem Hügel, umgeben von einem weitläufigen Park. Neben der Residenz des Königs befindet sich das Wachgebäude der Garde.
Rund um das Schloss finden sich kleine Wachhäuschen, die jeweils von einer Person der Garde besetzt ist, ähnlich, wie dies von London bekannt ist. Auch hier gibt es zu bestimmten Zeiten Wachablösungen, die sehenswert präsentiert werden.
Dom von Oslo
Im Herzen der Stadt befindet sich der Dom. Von außen sieht das Bauwerk relativ unspektakulär aus, innen finden sich prunkvolle Elemente.
Hier heiratete am 25. August 2001 der Kronprinz Haakon von Norwegen seine Frau Mette-Marit Tjessem Holby.
Die Oper
Das futuristische Gebäude der Oper verblüfft im ersten Moment. Betrachtet man das Gebäude genauer, seine Umgebung mitten im Hafen, umspült von Wasser, wird klar, was die Architektur vermitteln will: Es soll einen treibenden Eisberg darstellen; Kultur losgelöst vom Alltag.
Der große Saal gleicht dem Saal in der Semperoper in Dresden. Selbst die Holztäfelungen wurden in ähnlicher Form übernommen.
Bei der Eröffnung des Opernhauses am 12. April 2008 war unter den 1400 Gästen auch Bundeskanzlerin Merkel zu finden.
Das Munch–Museum
Das Munch-Museum ist eines der weltgrößten Museen, das nur einem einzigen Künstler gewidmet ist. Das neue Gebäude, unweit der neuen Oper gelegen, beherbergt auf 13 Etagen Exponate, Gemälde des bekannten Malers Edvard Munch.
Das neue Gebäude wurde erst 2021 eröffnet.
Folketeaterbygningen – Volkstheatergebäude
Das Gebäude Folketeaterbygningen, das sich in der Nähe des Doms befindet, hat eine lange Geschichte hinter sich. Bis heute beherbergt das Haus die Parteizentrale der Arbeiderpartiet (Arbeiterpartei) Norwegens, einer der wichtigsten Volksparteien des Landes.
Außerdem befindet sich heute eines der größten Privattheater Norwegens im Gebäude.
Im Laufe seiner Geschichte befand sich hier sogar die Redaktion der linken Zeitung Arbeiderbladet.
Festung Akershus
Die Festung Akershus befindet sich direkt am Oslofjord. Die einstige mittelalterliche Burg wurde später, um 1637 zu einem Renaissance-Schloss umgebaut.
Nicht nur das Außengelände ist sehenswert, es ist auch möglich, Führungen durch die Schlosskirche, das königliche Mausoleum oder die Repräsentationsräume der Regierung zu buchen.
Strandpromenade am Oslofjord
Es gibt auch eine Strandpromenade in Oslo, direkt am Oslofjord gelegen. Hier wird flaniert, das Leben genossen.
Vom historischen Fischmarkt blieb nicht mehr viel. Ein gläsernes Haus, in dem an bestimmten Tagen frischer Fisch verkauft wird, erzählt anhand von Plakaten, wie einst der Fischfang boomte.
Nobels Friedenszentrum
Das Friedenszentrum ist ein Museum, das sich mit dem Nobelpreis beschäftigt. Die namensgebende Stiftung informiert über bisherige Preisträger und deren Arbeiten. Sie informiert auch über derzeitige Konfliktherde, die weltweit auftreten.
Die Stiftung Nobels Friedenszentrum hat ihren Sitz im ehemaligen Westbahnhof, direkt am Rathausplatz in Oslo.
Skispungmuseum, Skisprungschanze Holmenkollen
Der Holmenkollen, ein Berg im Nordwesten der Stadt (Stadtgrenze), ist nicht nur für seine älteste Skisprungschanze der Welt bekannt. Hier wurden auch viele Winterspiele (Biathlon, Olympische Winterspiele) ausgetragen.
Neben der eigentlichen Schanze kann man hier auch ein Skimuseum besuchen.
Die Anfahrt mit der Osloer T-Bahn ist problemlos möglich.
Gamle Oslo
Gamle Oslo bedeutet so viel wie altes Oslo. Ich lief durch viele Straßen, hatte aber den Eindruck, als sei, Sehenswürdigkeiten ausgenommen, vom alten Oslo nicht mehr allzu viel erhalten geblieben. Bis ich jene kleinen Seitenstraßen fand:
Vikingskipshuset
Das Vikingskipshuset ist ein Museum, das sich mit archäologischen Funden, die in Verbindung mit Wikingerschiffen stehen, und Wikingerschiffen beschäftigt. Leider war das Museum wegen Bauarbeiten geschlossen, als ich dort war.
Bygdoy Kongsgard
Das Vikingskipshuset befindet sich auf der Halbinsel Bygdoy, vor den Toren der Stadt Oslo gelegen. Auf dem Weg zum Wikingerschiffmuseum kam ich auch an der königlichen Farm (Bygdoy Kongsgard) vorbei. Allein der Weg von der Landseite aus auf die Halbinsel hat sich gelohnt.
Frammuseet
Auch das Frammuseum befindet sich auf der Halbinsel Bygdoy. Hier dreht sich alles um die Polarforschung. Das Hauptausstellungsstück ist das Forschungsschiff Fram.
Die drei großen Polarfahrten der Fram werden plastisch dargestellt und wiedergegeben. Befindet man sich an Board der Fram, glaubt man plötzlich auf Fahrt im ewigen Eis zu sein.
Vigelandsparken
Vigelandsparken, der Park der Skulpturen. Will man wirklich jede einzelne Figur betrachten, nach Gedanken forschen, die zur jeweiligen Skulptur führten, braucht man mindestens einen Tag.
Der Park liegt in der Nähe der T-Banen-Station Majorstuen, ist also schnell und einfach zu erreichen.
Die Rückreise
Die Rückreise gestaltete ich genauso wie die Anreise. Das bedeutete, ich wählte bewusst den Landweg, um die Eindrücke aus dem Norden sacken zu lassen.
Ich fuhr also Richtung Schweden, an Göteborg vorbei, über die große Brücke bei Malmö und fand mich in Dänemark wieder.
Zwischenstopp in Frederica (DK)
Auch auf dem Rückweg legte ich einen Zwischenstopp ein. Diesmal in Frederica, in der Nähe von Kolding. Bis zur deutschen Grenze war es also nicht mehr weit …
Diashow
Sicherlich habe ich längst nicht alle Sehenswürdigkeiten aufgezählt.
Wer weitere Fotos sehen möchte, die ich auf meiner Tour gemacht habe, kann sich folgendes Video ansehen: