Berlin im April 1945: Ein britischer Spion ist an Pläne für die neue Steuerung der gefürchteten V2-Rakete gelangt, die dem Krieg eine entscheidende Wende geben könnte. Da die Rote Armee bereits vor den Toren der Stadt steht, bittet man den Kreml um Hilfe, um den Spion sicher aus dem umkämpften Gebiet zu bringen. Die Mission ist ein Himmelfahrtskommando – und die Briten wollen genau einen Mann dafür: den legendären Inspektor Pekkala.
Stalin willigt ein, seinen besten Mann buchstäblich in die Hölle zu schicken, denn er spekuliert selbst auf die Pläne der V2-Rakete. Als Pekkala jedoch herausfindet, wen er da aus Berlin retten soll, ist er bereit, alles aufs Spiel zu setzen: Denn der Spion ist eine Frau – und noch einmal will er sie nicht verlieren!
(Klappentext)
„Rote Spionin“ bildet den Abschluss der historischen Spionageserie um Inspektor Pekkala. Oft wird an diesem Roman kritisiert, dass er anders als seine Vorgänger ist. Ich finde diesen Umstand interessant. Einerseits führt das Buch die Geschichte um Pekkala und seinem Untergebenen Kirow fort, andererseits ist die Story, die sich dem Leser öffnet, viel breiter angelegt als bisher üblich. Andere Autoren hätten locker 800 Seiten herausgeholt – was auch nicht immer sein muss.
Im Laufe der Serie begleitet der historisch interessierte Leser den Inspektor von der Zarenzeit bis zu den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Pekkala ist Finne. Finnland gehörte zu Zeiten des letzten russischen Zaren N. A. Romanow zu Russland. Pekkala stand im Dienste des Zaren, nach dessen Ermordung wird er nach Sibirien geschickt, erlebt Jahre in Gefangenschaft (Gulag). Bis Stalin einen Sinneswandel durchlebt und Pekkala in seine Dienste stellt.
Die Serie um Inspektor Pekkala zeichnet ein beeindruckendes historisches Panorama.
„Rote Spionin“ bezieht sich auf die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges. Der Roman erzählt, wie sich die Geheimdienste der späteren Besatzungsmächte in der Hoffnung strategische wichtige Vorteile, neu entwickelte Waffensysteme der Deutschen, zu ergattern, bespitzeln und unterwandern.
Die Geschichte legt auch in diesem Buch ein breites Panorama vor, das nicht nur vom zerbombten Deutschland, auch vom Größenwahn, der Vorstellung, doch noch den Krieg für Deutschland gewinnen zu können, berichtet.
Es erzählt aber auch von einer gewissen Ohnmacht der Alliierten in jener Zeit, von der Dringlichkeit, zusammenarbeiten zu müssen, um die deutschen Weltmachtillusionen zu zerstören.
Mitten in diesem Chaos versucht Pekkala seine alte Liebe wiederzufinden, sie zu retten. Doch Stalin will mehr, ihm geht es nicht nur um die Frau.
ISBN: 978 3 426 52212 7
Verlag: Knaur TB
Aus dem Amerikanischen von Karl-Heinz-Ebnet
Die Pekkala Reihe:
• »Roter Zar« (1929)
• »Der rote Sarg« (1939)
• »Sibirisch Rot« (1939)
• »Roter Schmetterling« (1941)
• »Roter Zorn« (1944)
• »Rote Ikone« (1944)
• »Rote Spionin« (1945)