Buchvorstellungen

Die Korrektur der Vergangenheit – Andrew Miller

September 15, 2023

In einer Februarnacht 1809, zur Zeit der Napoleonischen Kriege, kehrt John Lacroix halb tot von einem Feldzug bei La Coruna nach England zurück. Er glaubt, das Schlimmste gesehen zu haben, was Menschen einander antun können. Allmählich gewinnt Lacroix seine Gesundheit zurück. Um auch seinen Seelenfrieden wiederzugewinnen, macht er sich auf den Weg zu den Hebriden, jedoch ohne zu wissen, dass ihm zwei Männer nach dem Leben trachten. Nicht nur er, auch die Frau, in die er sich verliebt, ist in äußerster Gefahr. (Klappentext)

„Die Korrektur der Vergangenheit“ ist vielschichtig geschrieben und erzählt seine Geschichte in einer blumigen, literarischen Sprache. Der Autor zeichnet Landschaften, Geschehnisse, Hintergründe als würde der Leser in einem Museum vor Bildern stehen und diese zum Leben erwecken.

Das Buch, die Geschichte, fühlt sich an wie ein Flickenteppich aus historischen Gegebenheiten, Abenteuern, Seemannsgarn und Fiktionen. Das ist nicht schlecht gemeint, im Gegenteil: Es ist, als würde man einen alten Koffer voller Fotos finden, und versuchen, die Geschichte hinter den Momentaufnahmen zu begreifen. Ein Ausschnitt aus einer Enzyklopädie.

John Lacroix, bei Nacht und Nebel vom Krieg heimgekehrt – oder besser – als Bündel zu Hause abgegeben, braucht einige Zeit, bis er körperlich fit ist. Danach geht er in den Norden der Britischen Inseln, setzt über auf eine der Hebriden. In der Einsamkeit der kleinen wasserumgebenen Landschaften erlebt er einige Abenteuer.

Der Leser bleibt mit einer Frage zurück: Erlebt Lacroix das wirklich, oder fiebert er in seinem Krankenbett bis zu seinem tot dahin?

ISBN: 978 3 552 07338 8
Verlag: Paul Zsolnay
Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl

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